Laterna Magika

In kaum einen Land hat die Kritische Theorie eine so intensive und breite Rezeption erfahren, wie in den Vereinigten Staaten von Amerika. Anhand des Milieus um Zeitschriften wie Telos und New German Critique – mit denen Namen wie Martin Jay, Russell Jacoby, Seyla Benhabib u.a. verbunden sind – lässt sich nicht nur der Frage nachgehen, wie sich Kritische Theorie über den Moment ihres historischen Entstehens hinaus verlängerte, sondern auch wie sich ihr Verhältnis zur Universität änderte, in der sie zwar immer angesiedelt war, ohne allerdings in ihr aufzugehen. Die Geschichte des Nachlebens der Kritischen Theorie wird so zur Geschichte einer politischen Krisenbewältigung und einer Akademisierung. Nichts legt deutlicher offen, was Adorno und Horkheimer den „Geschichtskern“ der Kritischen Theorie nannten, als die Analyse ihrer Tradition.

Es spricht Robert Zwarg (Leipzig), Philosoph und Mitglied der Redaktion der Phase 2. 2017 hat er mit Chris Wilpert das Buch Destruktive Charaktere. Hipster und andere Krisenphänomene herausgegeben.

Um 20 Uhr in der Laterna Magika, Günterstalstr. 37

Vortrag von Robert Zwarg